AFOR Wissenschaftspreis 2018 08.02.2019

Am 8. Februar 2019 hat Frau Dr. Anika Jonitz-Heincke, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie, Universitätsmedizin Rostock, den diesjährigen Wissenschaftspreis der AFOR (Association for Orthopaedic Research) Stiftung für ihre Arbeit: »The impact of metal ion exposure on the cellular behavior of human osteoblasts and PBMCs: in vitro analyses of osteolytic processes« im Rahmen der AFOR Tagung in Pontresina (Schweiz) erhalten. Das Ziel der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Arbeit war die Untersuchung der biologischen Antwort humaner Knochenzellen und Makrophagen nach Exposition mit Kobalt-Chrom-Ionen.

Bis heute ist nicht vollständig geklärt, welche biologische Prozesse im Organismus ablaufen, wenn nach künstlichen Gelenkersatz Abriebpartikel und Metallionen im Körper freigesetzt werden. Daher wurde die biologische Wirkungsweise generierter Korrosionsprodukte auf Kobalt-Chrom-Basis von Frau Jonitz-Heincke in der Zellkultur untersucht. In der Arbeitsgruppe wurde dazu eine Ko-Kultur von humanen Knochenzellen und Makrophagen etabliert, um die zellulären Interaktionen abbilden zu können. Nach Exposition mit Kobalt-Chrom-Ionen konnten die Forscher eine deutliche Induktion von Knochenumbau- und Entzündungsprozessen durch die Korrosionsprodukte nachweisen. Zukünftig sollten Implantatmaterialien, die im Rahmen des künstlichen Gelenkersatzeingesetzt werden, hinsichtlich ihres Entzündungspotentials detaillierter untersucht werden, um die biologische Antwort zu verbessern und somit die Standzeit im Körper zu erhöhen.

 

Übergabe des AFOR Wissenschaftspreises 2018 an Frau Dr. Anika Jonitz-Heincke (Mitte) durch Herrn Prof. Dr. W. Mittelmeier (links) und Herrn Prof. Dr. Dr. G. O. Hofmann (rechts) © Burkhard Schulz, AFOR Stiftung